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6. Mai 2003: Neue Schulanlage im lebendigen Leutschenbach

Leutschenbach bekommt eine neue Schulanlage und bauen wird sie Christian Kerez. Sein Zürcher Architekturbüro ging nach einem spannenden und qualitativ hochstehenden Auswahlverfahren mit dem Projekt „Moku“ als Sieger aus dem städtischen Wettbewerb hervor. Kathrin Martelli und Monika Weber haben heute das Siegerprojekt der Öffentlichkeit vorgestellt. Das letzte Wort allerdings haben die Zürcher Stimmbürgerinnen und Stimmbürger.

Zürich Nord wächst. Im Leutschenbachquartier sind Büros und Wohnsiedlungen geplant und bereits im Bau. Mehr Menschen werden in diesem Gebiet arbeiten und wohnen. Aber schon heute fehlen im benachbarten Saatlenquartier Schulräume. Darum hatte sich die Stadt entschieden, auf eigenem Grund eine neue Schulanlage zu bauen. In seiner strategischen Planung hatte das Schul- und Sportdepartement den Umfang festgelegt. Die Anlage muss Platz bieten für zwölf Primarschul- und zehn Oberstufenklassen, vier Kindergärten, eine Turnhalle und Betreuungseinrichtungen.

Kathrin Martelli zeigte sich erfreut über die Qualität der eingereichten Projekte, betonte aber auch, dass Qualität nicht einfach vom Himmel fällt, sondern geplant werden muss. Die nun präsentierte Schulanlage ordnet sich denn auch in den von der kooperativen Entwicklungsplanung vorgegebenen Rahmen ein. Die Wettbewerbsteilnehmenden mussten eine adäquate Lösung finden, um die Schulanlage im Osten gegen die Kehrichtverbrennung Hagenholz abzugrenzen. Gleichzeitig hatten sie ihr Projekt auch an die im Westen geplante Wohnüberbauung anzupassen.

Die Schulanlage muss aber nicht nur die städteplanerischen Vorgaben berücksichtigen, sondern auch die finanziellen Rahmenbedingungen. 540 Millionen Franken will die Stadt in den nächsten vier Jahren für schulische Einrichtungen aufwenden. Ein stolzer Betrag, wie Kathrin Martelli betonte, aber: „Nicht alles Gewünschte kann überall und immer realisiert werden. Wir müssen den Blick für das Ganze behalten. Wenn wir an einem Ort zu teuer bauen, fehlt uns das Geld andernorts“, sagte die Vorsteherin des Hochbaudepartements.

Aber haushälterisch umgehen mit den vorhandenen Mitteln heisst nicht auf städtebauliche Qualität und den Anspruch der Nachhaltigkeit zu verzichten. Und gerade Wettbewerbe fördern diesen Anspruch nach Wirtschaftlichkeit und Qualität. Als gutes Beispiel erweist sich das nun vorliegende Siegerprojekt von Kerez.

Nicht weniger als 115 Teams hatten sich aus dem In- und Ausland um die Teilnahme am Wettbewerbe beworben. Vor rund einem Jahr hatte die Jury dann zwölf Büros selektioniert. Elf Projekte wurden letzten Dezember eingereicht und beurteilt, zwei zur Überarbeitung ausgelesen. Nun hat die Jury unter dem Vorsitz von Peter Ess, Direktor des Amtes für Hochbauten, das Projekt von Kerez zur Weiterbearbeitung und Ausführung empfohlen.

Das Quartier Leutschenbach erhält ein zukunftsorientiertes Schulhaus, das durch sein transparentes Erscheinungsbild nach aussen und die grosszügigen, frei benutzbaren Bereiche im Innern einen wesentlichen Beitrag für die angestrebten vielfältigen pädagogischen Lehrformen zu leisten vermag. Sagen die Zürcher StimmbürgerInnen ja zur neuen Schulanlage, dann wird sie im Schuljahr 2006/07 eröffnet werden.

Vom 6. bis 15. Mai 2003 sind alle Projekte, die am Wettbewerb „Schulanlage Leutschenbach“ teilgenommen haben, an der Wattstrasse 6 in Zürich-Oerlikon ausgestellt. Ebenfalls zu sehen sind die fünf Beiträge des Studienauftrags für die Erneuerung der Wohnsiedlung Heumatt.

Öffnungszeiten: Mo bis Fr 16 bis 20 Uhr; Sa und So 14 bis 18 Uhr.

Bild zum Downloaden: 200 dpi / JPG / RGB / max. 210 KB

Modell des Siegerprojekts von Christian Kerez JPG Dokument: Modell des Siegerprojekts von Christian Kerez
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