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Medienmitteilung vom 16. Januar 2002
Sicherheit und Sauberkeit in Zürich
Im Rahmen des stadträtlichen Legislaturziels Nr. 7 (Sicherheit) wurde im Sommer 2000 ein Pilotprojekt zur Erhöhung der Sicherheit und Sauberkeit in der rechtsufrigen Seeanlage geplant und umgesetzt. Dieses Grobkonzept hatte sich im Sommer 2000 bewährt, die Projektarbeit zeigte die gewünschte Wirkung und wurde von der Bevölkerung grossmehrheitlich begrüsst. Aufgrund dieses Erfolgs wurde das Projekt im Jahr 2001 erweitert auf das ganze Seebecken (inklusive Stadelhofer-Anlage) und die Stadtkreise 1, 4, 5 und 11 (Zentrum Oerlikon).
Das Projekt stützte sich - wie bereits im Vorjahr - auf die folgenden drei Säulen:
- Verbesserung der Infrastruktur
- Breite Kommunikation der beschlossenen Massnahmen
- Sichtbare (Polizei-)Präsenz
Erneuter Erfolg am See
Rund ums Seebecken stiess das Projekt bei den meisten Besucherinnen und Besuchern auf grosse Zustimmung. Allgemein wurde festgestellt, dass es sauberer war und dass - abgesehen von Grossveranstaltungen wie Züri-Fäscht und Street Parade - eine ausreichende Infrastruktur (WC-Anlagen, Abfallbehälter, Reinigungsaufwand) bereit gestellt worden war. Auch eine genügende sichtbare Präsenz war sichergestellt: Einerseits stand wiederum die berittene Polizeipatrouille im Einsatz, andererseits wurden auch dieses Jahr die Mitarbeitenden von Grün Stadt Zürich mit gelben T-Shirts eingekleidet, die den Schriftzug Willkommen in Zürich trugen.
Für die Hundehaltenden bzw. ihre Tiere wurden rund um das Seebecken neu vier Hundewiesen definiert, auf denen der Leinenzwang aufgehoben war und von denen aus die Hunde Zugang zum See hatten (ausser Sechseläutenwiese).
Obwohl die Texte auf den Plakaten moderater und witziger waren als im Vorjahr, war ein wesentlich höherer Vandalismus zu verzeichnen: Plakatständer wurden in den See geworfen und/oder zerstört, Abfallbehälter aus ihren Verankerungen gerissen und im See versenkt, Transparente wurden herunter gerissen und WC-Anlagen mutwillig zerstört. Die Folgekosten dieses Vandalismus betragen mehrere 10'000 Franken.
Es gibt aber auch Anzeichen dafür, dass die geltenden Regeln, die bereits im letzten Jahr mit Flyern und Plakaten kommuniziert wurden, zu ersten Verhaltensänderungen bei Besucherinnen und Besuchern geführt haben.
In der Stadelhoferanlage gelang es SIP Züri (Sicherheit, Intervention, Prävention) immer wieder, Randständige zu sozialverträglichem Verhalten zu bewegen. Trotzdem waren auch einige Polizeieinsätze nötig.
Durchzogene Bilanz in der Innenstadt
Gegenüber dem Projekt rund ums Seebecken kann beim Innenstadt-Projekt nicht ohne weiteres von einem Erfolg im gleichen Ausmass gesprochen werden. Zwar wurde auch in den Stadtkreisen 1, 4, 5 und 11 erhöhte Sauberkeit festgestellt, die allerdings kaum auf eine Verhaltensänderung der Bevölkerung zurück geführt wird, sondern einzig auf erhöhte Reinigungsleistungen.
Die Kommunikationsmittel wurden weniger eindeutig wahrgenommen als am See, und auch die sichtbare Präsenz von PolizistInnen und Mitarbeitenden von Entsorgung und Recycling Zürich war in den vergleichsweise weitläufigen Gebieten schwieriger sicherzustellen.
Dazu kam, dass das Projekt Langstrasse PLUS sich mit dem Projekt Sicherheit und Sauberkeit in der Innenstadt geografisch überschnitt, was die Schlussbilanz erschwert: Welche Verbesserungen sind dem Projekt Langstrasse PLUS, welche dem Projekt Sicherheit und Sauberkeit zuzuordnen?
Konsequenzen für die Zukunft
Dass Aktivitäten wie die beschriebenen notwendig sind und dem Bedürfnis der Bevölkerung nach mehr Sauberkeit und subjektiv empfundener Sicherheit Rechnung tragen, ist unbestritten. Das Projekt soll deshalb auch im nächsten Jahr auf den gleichen Grundlagen weiter geführt werden. Bewährte Massnahmen werden weiter entwickelt. Verzichten wird man allerdings auf die Definition geografischer Räume: Die ganze Stadt soll mit einer Basiskampagne (Regeln, Infrastruktur, Präsenz) ins Projekt einbezogen werden.
Bei der Festlegung der für dieses Jahr gültigen Regeln bittet der Stadtrat die Bevölkerung um Unterstützung: Im Internet sollen mögliche Regeln gewichtet werden können. Die Regelvorschläge sind - für Einwohnerinnen und Einwohner von Zürich, die nicht über einen Internetzugang verfügen, in allen Kreisbüros sowie im Stadthaus auch als Papierversion aufgelegt. Sie können dort ausgefüllt und abgegeben werden.
In den Quartieren sollen - über die Grundregeln hinaus - themen- und bedürfnisspezifische Schwerpunkte gesetzt werden. Gleichzeitig wird eine engere Vernetzung mit anderen Projektteams mit verwandten Zielsetzungen angestrebt (z.B. Graffiti, Gratiszeitungen, Quartierverträglichkeit für Festveranstaltungen etc.).
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