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Medienmitteilung vom 13. September 2002
Kein Eishockeystadion im Heerenschürli
Ohne Rücksprache mit der Stadt Zürich haben Vertreter der ZSC-Lions den Medien eine Projektidee für ein provisorisches Eishockeystadion auf der Sportanlage Heerenschürli in Schwamendingen präsentiert. Das Sportamt nimmt dazu wie folgt Stellung:
- Die Stadt Zürich hat mit den ZSC-Lions Verhandlungen über die Abtretung eines Grundstücks von rund 3500 m2 auf der Sportanlage Heerenschürli zur Erstellung einer Eishockey-Trainingshalle geführt. Nachdem verschiedene Versuche der ZSC-Lions für die Realisierung eines solchen Projekts zuvor an Standortproblemen gescheitert waren, zeigte diese vom Sportamt eingebrachte Idee eine realistische Lösungsvariante auf.
- Noch vor zwei Wochen zeigte sich ZSC-Präsident Ernst Meier vor den versammelten Mitgliedern von Pro Sportstadt Zürich erfreut über diese Lösung und dankte den involvierten Ämtern der Stadt Zürich ausdrücklich für die gute Zusammenarbeit.
- Mit Befremden muss das Sportamt nun zur Kenntnis nehmen, dass die Verantwortlichen der ZSC-Lions ohne Rücksprache mit dem Eigentümer und Betreiber der Sportanlage Heerenschürli in den Medien eine Projektidee für ein provisorisches Eishockeystadion an diesem Standort präsentieren. Die Realisierung dieser Idee würde neben dem zur Diskussion stehenden Grundstück vier vollwertige Fussballplätze im Wert von mehreren Mio. Franken zerstören und für rund drei Fussballsaisons unbespielbar machen.
- Ein provisorisches Stadion lässt sich an diesem Standort aus verschiedenen Gründen nicht realisieren. Einerseits würden sich die Fussballer angesichts des in der Stadt Zürich unbestreitbaren Platzmangels zu Recht dagegen wehren, anderseits dürften auch die Anwohnerinnen und Anwohner der Sportanlage ein solches Stadion kaum tolerieren. Da es sich sowohl bei der erforderlichen Umzonung als auch bei der Abtretung des Grundstücks um referendumsfähige Vorlagen handelt, würde das Geschäft die politischen Hürden kaum überwinden, ganz sicher aber nicht im erforderlichen Zeitrahmen.
- Auch aus wirtschaftlichen Überlegungen ist eine Realisierung dieser Idee kaum möglich. Die Kosten eines vom September 2004 bis April 2005 verfügbaren Stadions mit 9000 Plätzen betragen inklusive der Wiederinstandstellung der Fussballplätze mit Sicherheit über 10 Mio. Franken. Der Verlust, der den ZSC-Lions im Falle einer Saison in einem Ausweichstadion entstehen würde, macht nur einen Bruchteil dieser Summe aus.
Das Sportamt anerkennt die schwierige Situation der ZSC-Lions und ist nach wie vor bereit, über Lösungsmöglichkeiten zu verhandeln. Es erwartet aber auch von seinem Verhandlungspartner sportliche Fairness.
Ernst Hänni, Chef des Sportamtes der Stadt Zürich
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