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Medienmitteilung vom 17. Juni 2002

Hitzeferien, Ozon, Sonnenschutz

Der Schulärztliche Dienst des von Stadträtin Monika Weber geleiteten Schul- und Sportdepartements der Stadt Zürich nimmt zu der herrschenden Hitze wie folgt Stellung:

Wenn das Thermometer in diesen Tagen in einigen Schulzimmern 28 Grad und mehr erreicht hat und die Luftfeuchtigkeit über 70% gestiegen ist, wird es für Lehrerinnen, Lehrer, Schülerinnen und Schüler praktisch unmöglich, mit kühlem Kopf bei der Sache zu sein. Erschöpfung macht sich da und dort bemerkbar. Warum also keine Hitzeferien? Die Schulbehörden und der Schularzt der Stadt Zürich missgönnen Kindern und Lehrkräften einen freien Nachmittag keineswegs. Mit generellen Hitzeferien werden allerdings mehr - gesundheitliche - Probleme geschaffen als gelöst. Viele hundert oder sogar tausend Kinder - vor allem in Fällen, wo beide Eltern berufstätig sind - würden sich unbeaufsichtigt gesundheitlichen Risiken im Verkehr, in der Badi oder beim übermässigen Sonnenbaden aussetzen. Unter der Obhut der Lehrkräfte oder der Kindergärtnerinnen und Kindergärtner ist ein gesundheitsverträglicher Umgang mit der Hitze viel besser gewährleistet.

Aus diesem Grund verzichtet die Stadt Zürich auf die generelle Anordnung von Hitzeferien, was übrigens auch für die meisten andern grossen Schweizer Städte gilt.

Individuelles Vorgehen nach lokalen Verhältnissen
Die Hitzeverhältnisse in den verschiedenen Schulhäusern sind sehr unterschiedlich. Es gibt einzelne Schulhäuser, in denen die Innentemperaturen deutlich unter den Aussentemperaturen liegen, andere Schulhäuser wiederum sind eigentliche Brutöfen. Deshalb sollen die Lehrerinnen, Lehrer, Kindergärtnerinnen und Kindergärtner entsprechend den lokalen Verhältnissen nach gesundem Menschenverstand ihre Schülerinnen und Schüler vor der Hitze schützen. Wenn das Thermometer morgens zwischen 10.00 und 12.00 Uhr im Schulzimmer über 27 Grad liegt, muss der Stundenplan nicht befolgt werden, insbesondere sind keine Prüfungen abzuhalten. Möglichkeiten, die Kinder vor übermässiger Hitze zu schützen, bieten sich in kühlen Räumen des Schulhauses oder in schattigen Innenhöfen. Auch ein Spaziergang in den nahen Wald oder ein Nachmittag in der Badeanstalt sind erlaubt unter Aufsicht der Lehrkräfte. Warum nicht ein kühles Kirchenschiff als Unterrichtsraum wählen?

Hohe Ozonwerte, Sonnenschutz
Bei den jetzigen Wetterverhältnissen wird der Grenzwert beim Ozon von 120 ug/m3 häufig überschritten. Gesunde Kinder dürfen selbst bei diesen Ozonwerten ins Freie ohne gesundheitlichen Schaden zu nehmen. Sportliche Anstrengungen über längere Zeit sind jedoch an Nachmittagen zwischen 12.00 und 19.00 Uhr bei diesen hohen Werten zu vermeiden. Kinder mit asthmatischen Beschwerden oder anderen chronischen Lungenerkrankungen können vom Schulunterricht dispensiert werden.

Beim Aufsuchen von Badeanstalten ist auf guten Sonnenschutz der Kinder zu achten. Kindliche Sonnenbrände stellen langfristig ein beträchtliches Risiko für die Entwicklung bösartiger Hauttumore im späteren Lebensalter dar. Deshalb ist vor allem bei Kindern auf strikten, guten Sonnenschutz zu achten.

 

 Schulärztlicher Dienst

 Schul- und Sportdepartement

 

 

 

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