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Medienmitteilung vom 16. August 2002
Altlasten im Schulhaus Entlisberg entdeckt
Während der Teilsanierung des Schulhauses Entlisberg wurden Asbestplatten unter der Deckenkonstruktion entdeckt. Um sämtlichen Eventualitäten vorzubeugen und um eine Gefährdung der Schulkinder und Lehrkräfte auszuschliessen, wurde das Schulhaus deshalb sofort geschlossen. Die nötige Asbestsanierung wird in den nächsten Wochen ausgeführt. Anschliessend erfolgt die bisher vorgesehene Sanierung des Klassentraktes nicht mehr etappiert, sondern in einem Zuge. Der Klassentrakt kann erst nach den Frühlingsferien 2003 wieder in Betrieb genommen werden. Die betroffenen Schulklassen werden ab Beginn des neuen Schuljahres in andere Räumlichkeiten umquartiert.
Das 1947 erstellte Schulhaus Entlisberg wird zur Zeit einer Teilsanierung in drei Etappen unterzogen. Der Stadtrat hat für die Instandstellungsarbeiten gebundene Ausgaben von 2,65 Mio. Franken bewilligt. Die Schulanlage an der Balberstrasse beherbergt 12 Primarschulklassen und ist im Inventar der Denkmalschutzobjekte aufgeführt.
Asbestplatten bei Sanierungsarbeiten gefunden Die erste Sanierungsetappe mit 4 Klassenzimmer wurde in den Sommerferien in Angriff genommen. Beim Ausbruch der alten Fenster hat das beauftragte Bauunternehmen in einem Klassenzimmer im Deckenbereich Material mit Verdacht auf Asbest gefunden. Die am gleichen Tag durch die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt in Dübendorf durchgeführten Materialmessungen haben den Asbestverdacht bestätigt. Die entdeckten Asbestplatten waren zwischen den Schallschutzplatten und der Holzbalkendecke als Brandschutz eingesetzt worden.
Unter Miteinbezug des Umwelt- und Gesundheitsschutzes Zürich wurde die Schulanlage geschlossen und Raumluftmessungen in verschiedenen Räumen veranlasst. Im Rahmen dieser Untersuchung wurden auch asbesthaltige Platten in den Zimmertüren festgestellt. Die Messungen in Schulzimmern haben überhöhte Werte ergeben. Wir gehen davon aus, dass diese Werte auf die Bauarbeiten zurückzuführen sind.
Nach Aussagen des Schulärztlichen Dienstes besteht kein nennenswertes Erkrankungsrisiko für Kinder und Lehrer, die sich in den Schulräumen aufgehalten haben. Bekannt wurde Asbest vor allem durch die schweren Lungenkrankheiten, die früher bei Arbeitern auftraten, die jahre- bis jahrzehntelang aufgewirbelten Asbeststaub eingeatmet hatten. Im Gegensatz dazu ist das Risiko, nach langjährigem Aufenthalt in einem Schulgebäude mit asbesthaltigem, ruhendem Baumaterial zu erkranken, als äusserst gering einzuschätzen. Darum sind für die betroffenen Kinder und Lehrer keine weiteren Massnahmen notwendig.
Sanierungsarbeiten sind in vollem Gange Die nötigen Asbestsanierungsarbeiten wurden bereits eingeleitet. In dieser Woche ist das Mobiliar und Schulmaterial gereinigt worden. Statt wie geplant in drei Etappen wird das Schulhaus Entlisberg nun in einer einzigen Etappe saniert. Zu Beginn werden alle betroffenen Räume einer gründlichen und professionellen Asbestsanierung unterzogen. Anschliessend erfolgen die Instandsetzungsarbeiten wie bisher vorgesehen. Die Sanierungsarbeiten des Klassentraktes werden bis Frühjahr 2003 abgeschlossen sein. Die Mehrkosten für die Asbestsanierung und Ersatzschulräume werden sich nach heutigem Stand der Erkenntnisse auf rund 1 Mio. Franken belaufen.
Weitere Klassenzimmer werden benötigt
Wegen der Schliessung des Klassentraktes bis nächsten Frühling werden zusätzlich zu den bereits vorhandenen 4 Pavillons als Provisorium auf dem Pausenplatzareal weitere Räume für 8 Klassen benötigt.
Die bereits vorhandenen vier Pavillons auf dem Schulareal können weiterhin benutzt werden. Nun müssen weitere Pavillons für die restlichen Klassen und für den Handarbeitsunterricht aufgestellt werden. Bis zu diesem Zeitpunkt (voraussichtlich Herbstferien 2002) werden die betroffenen 8 Klassen in anderen Schulhäusern der näheren Umgebung untergebracht. Die Eltern wurden durch die Kreisschulpflege Uto bereits schriftlich informiert.
Asbest, eine Altlast aus den 50er bis 80er Jahren
Zwischen den 50er und 80er Jahren gelangte Asbest weit verbreitet vor allem als Brandschutz zum Einsatz. Zwar wurden Asbestsanierungen aufgrund umfassender Aufnahmen vorgenommen. Die Erhebungen basieren auf Unternehmerangaben und Konstruktionsbeurteilungen. Vor allem bei nicht sichtbaren Asbestanwendungen, wie dies im Fall des Schulhauses Entlisberg der Fall ist, sind die Aufnahmen jedoch lückenhaft. Die im Schulhaus Entlisberg vorgefundenen Asbestplatten konnten erst im Rahmen der Instandsetzungsarbeiten festgestellt werden. Aufgrund früherer Erfahrungen und der Sensibilisierung zu diesem Thema haben alle Beteiligten rasch und fachgerecht die notwenigen Schritte eingeleitet.
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