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Medienmitteilung vom 24. Juli 2001

Projekt Sicherheit und Sauberkeit am See 
und in der Innenstadt

Einiges ist erreicht – vieles bleibt zu tun

Stellt man auf die Äusserungen verschiedener Quartierexponenten ab, hat sich die Situation rund ums Seebecken in Bezug auf Sicherheit und Sauberkeit weiter verbessert. Differenzierter sind die Reaktionen, wenn es um das Projekt „Innenstadt“ geht, in das die Stadtkreise 1, 4, 5 und 11 involviert sind: Die Lärmbelastung ist vor allem im Kreis 1 nach wie vor hoch, in den Kreisen 4 und 5 bleibt in jeder Hinsicht noch viel zu tun, wogegen im Kreis 11 das Projekt zu greifen beginnt.

Das im letzten Jahr durchgeführte Pilotprojekt „Sicherheit und Sauberkeit in den Seeanlagen“ war gemäss Publikumsbefragung ein Erfolg: Die meisten Besucherinnen und Besucher der ausserordentlich stark genutzten Seepromenade nahmen die zusätzlichen Anstrengungen der Stadt und die gut sichtbaren berittenen Polizeipatrouillen wahr, lobten die verbesserte Sauberkeit und das gestärkte Sicherheitsgefühl. Kritik kam von jugendlichem Publikum, das sich stärker kontrolliert fühlte und von Hundehaltenden, die zu wenig Auslauf für ihre Vierbeiner bemängelten.

Aufgrund der positiven Erfahrungen beschloss der Stadtrat, das Projekt dieses Jahr auf das ganze Seebecken auszuweiten und ein analoges Projekt für „Sicherheit und Sauberkeit in der Innenstadt“ in Auftrag zu geben. 

Die Projektleitung für beide Vorhaben wurde wiederum von einem departementstübergreifenden Team wahrgenommen. Beteiligt sind das Tiefbau- und Entsorgungsdepartement sowie das Polizeidepartement. Die Projekte basieren auf den im letzten Jahr entwickelten und bewährten „Säulen“

  • Infrastruktur (Abfallbehältnisse, WCs etc.)
  • Kommunikation (Regel-Flyer, Plakate, Transparente etc. unter
    Verwendung von schwarzer Schrift auf gelbem Grund)
  • Kontrolle (gut sichtbare Polizeipräsenz)

See-Projekt: Unterschiede zum Vorjahr

Das See-Projekt wurde letztes Jahr im April gestartet. Dieses Jahr erfolgte der Start erst Mitte Juli. Neu ist die Stadelhoferanlage in das Seeprojekt integriert. Ausgebaut wurde die Infrastruktur rund ums Seebecken: Zusätzliche WC-Anlagen, Abfallkörbe, Robidog-Stationen und Sammelstellen für Alu, Glas und Pet. Das Velo-Fahrverbot zwischen Frascati und Zürichhorn wurde aufgehoben.

Die im letzten Jahr verwendeten Plakattexte wurden von den anvisierten Zielgruppen (Besuchende, die gegen die Regeln verstiessen) klar verstanden, führten aber gelegentlich auch zu harschen Reaktionen von Personen, die gar nicht gemeint waren und für die die verwendete Sprache zu grob war. Die diesjährigen Plakate tragen dieser Kritik Rechnung. Sie verbreiteten die gleichen Botschaften mit moderateren, humorvollen Texten. Zum Beispiel: "Da war eben ein Hund, der zu Deiner Leine passt" oder "Ein kleiner Schritt zum Klo – ein Grosser Schritt für die Menschheit".

Für die Hundehaltenden gibt es rund ums Seebecken vier Hundewiesen, die meisten mit direktem Seezugang, auf denen sich Hunde ohne Leine bewegen können.

Beibehalten wurden die morgendlichen Polizeipatrouillen mit Hundeführern und die Patrouillen der berittenen Polizei. Vor allem in der Stadelhoferanlage versuchen Polizei und SIP (Sicherheit, Intervention, Prävention) gemeinsam, Immissionen durch Alkoholiker und Punks im Rahmen zu halten.

Zwischenbilanz

Eine Zwischenauswertung nach den ersten zwei Monaten zeigt folgende Ergebnisse:

  • Die Regeln sind bekannt.
  • Auf der Basis des Projekts haben die Nachbarschaftshilfe Riesbach und das Amt für Soziokultur mehrere Informations- und Geselligkeitsveranstaltungen für Senioren organisiert. Diese Veranstaltungen wurden von verschiedenen Abteilungen der Polizei und vom Zivilschutz unterstützt und haben dazu geführt, dass vermehrt auch ältere Personen die Seeanlage wieder nutzen.
  • In sporadischen oder regelmässigen Gesprächen mit ExponentInnen der Seeanlage oder der Stadelhoferanlage werden aktuelle Probleme besprochen und – wo möglich – rasch gelöst.
  • Das Trouble-Shooting-Konzept des SIP hat sich vor allem am Stadelhofen bewährt und zur Beruhigung der Situation beigetragen.
  • Insgesamt wurden weniger Polizeibussen ausgefällt als im Vorjahr, von denen allerdings mit Abstand die meisten wiederum Hundehaltende betrafen, die ihre Tiere nicht an der Leine führten.
  • Vandalenakte haben im Vergleich zum letzten Jahr zugenommen: Mobile Plakatwände, Abfallbehälter, Robidog-Stationen werden häufiger demontiert, zerstört und/oder in den See geworfen. Die Plakate werden von der APG (kostenlos!) bis zu zwei Mal wöchentlich ersetzt.
  • Stärker als im vergangenen Jahr scheint sich auch Widerstand gegen die realisierten Massnahmen zu organisieren (Flugblätter).

Neue Projekte für andere Stadtgebiete

Das neu lancierte Projekt „Sicherheit und Sauberkeit in der Innenstadt“ umfasst die Stadtkreise 1, 4, 5 und 11, die alle stark belastet sind, wenn diese Belastungen auch sehr unterschiedlicher Art sind: Während im Kreis 1 Lärmbelastung und Kleinkriminalität dominieren, sind es in den Kreisen 4 und 5 vorwiegend Drogen- und Rotlichtprobleme. Im Zentrum Oerlikon, das quasi als „Vergleichsquartier“ ins Projekt integriert wurde, sind zwar all diese Probleme auch vorhanden, wenn auch in weniger starker Ausprägung als in den sehr stark belasteten Zentrumsquartieren.

Ähnlich wie im Vorjahr beim „Seeprojekt“ wurden auch für dieses Projekt Vertreterinnen und Vertreter aus allen beteiligten Quartieren zu einem Workshop eingeladen, an dem die wichtigsten Belastungen festgehalten und Lösungsansätze erarbeitet wurden. Sichtbares Ergebnis dieses Workshops ist ein Regel-Flyer, der sich leicht von dem am See verwendeten unterscheidet.

Die Projektstruktur gleicht derjenigen am See und basiert ebenfalls auf den drei Säulen: Infrastruktur, Kommunikation, Kontrolle. Die Infrastruktur wurde durch zusätzliche Abfallbehälter ergänzt. Die Kommunikation erfolgte über Flyer, Plakate, Transparente (Willkommen in Zürich), VBZ-Werbung. Die Polizeikontrolle wurde verstärkt.

Speziell der Drogen- und Rotlichtproblematik und der damit verbundenen „Verslumungsgefahr“ in den Kreisen 4 und 5 widmet sich das Projekt „Langstrasse PLUS“, an dem insgesamt sechs Departemente der Stadtverwaltung beteiligt sind.

Erste Ergebnisse

Die beiden Projekte „Innenstadt“ und „Langstrasse PLUS“ ergänzen sich in den Kreisen 4 und 5. Die Lärmbelastung im Kreis 1 ist zu einem grossen Teil auf den Versuch mit dem neuen Gastgewerbegesetz zurückzuführen, auf das die Stadt wenig Einfluss hat. Durch diese beiden Tatsachen werden präzise Aussagen darüber erschwert, welches Projekt welche Wirkungen erzielt hat. Trotzdem sind im Rahmen des Projektes „Innenstadt“ im Sinne einer Zwischenbilanz gewisse Aussagen möglich:

  • Infrastruktur: Im ganzen Seeanlagenbereich wurden zusätzliche Abfall- und Hundekotbehälter aufgestellt. Neben den Alu- und Pet-Sammelstellen werden demnächst auch noch Behälter für Glas vorhanden sein. Gereinigt wird täglich zwischen 6 und 21 Uhr. Auch in der Innenstadt wurden zusätzliche Abfallbehälter aufgestellt. In den Kreisen 1, 4, 5 und 11 erfolgt die Reinigung ebenfalls täglich von 4 bis 21 Uhr. Es werden vor allem lärmarme Kehrmaschinen eingesetzt. Aus Rücksicht auf die Bewohnerinnen und Bewohner beginnt die Reinigung im Niederdorf erst um 6.30 Uhr. Im Zusammenhang mit den Bänken in der Innenstadt zirkuliert von Dienstag bis Sonntag eine Zweierpatrouille im Kreis 1 mit dem Auftrag zur Reinigung rund um die Bänke.
  • Kommunikation: Auch für das Projekt „Innenstadt“ wurden – aufgrund der Workshopergebnisse und zur Kommunikation der festgelegten Regeln – Plakate im bekannten Design entworfen. Solange sie von der APG (kostenlos) auf fest montierte Stellen geklebt werden, erzeugen sie kaum sichtbare Reaktionen. Plakate auf mobilen Ständern werden jedoch – wie am See – von Vandalen rasch verschmiert oder herunter gerissen. Oft sind auch die Plakatsteller zerstört worden. Das Projektteam sah sich gezwungen, die mobilen Plakatstellen wieder einzuziehen. Nach den Sommerferien wird ein neuer Versuch (mit besserer Überwachung der mobilen Plakatständer) gestartet.
  • Kontrolle: Die Polizeipräsenz in den betroffenen Stadtkreisen wurde verstärkt. Es patrouillieren mehr Teams zu Fuss – mit und ohne Hundeführer. Zusätzlich zu den normalen Kontrollen erfolgten in den Monaten Mai und Juni je etwas mehr als 50 Verzeigungen wegen Betäubungsmittelvergehen. Im Mai gingen insgesamt 77 zusätzliche Lärmklagen ein, von denen 4 zu Verzeigungen führten; im Juni waren es 122 zusätzliche Klagen, mit 23 Verzeigungen, die meisten davon im Kreis 1. Auffällig ist zudem, dass sowohl die Rückführungen in andere Gemeinden als auch die Zuführungen an die Kriminalpolizei im Juni gegenüber dem Mai zurück gingen, was auf die Wirkung der zusätzlichen Polizeipräsenz hinweist. Die Zusammenarbeit zwischen den SIP-Patrouillen und der Polizei ist optimiert und wird von beiden Institutionen begrüsst und geschätzt.
  • Die Bewohner der Stadtkreise 4 und 5 schätzen die realisierten Massnahmen; der Kontakt zur und die Unterstützung der Polizei bei ihren Aufgaben wurde selbstverständlicher.

Ausblick

Für beide Projekte („See“ und „Innenstadt“) ist zur Zeit erst eine ungenaue Zwischenauswertung und ein sehr oberflächlicher Vergleich mit dem Vorjahr (Projekt See) möglich. So hat etwa die Schönwetterperiode, die zu sehr starken Belastungen auf verschiedenen Gebieten führt, eben erst begonnen.

Es ist deshalb zwingend, im Herbst eine sorgfältige Auswertung der beiden Projekte vorzunehmen, die Auswirkungen des Projekts „Langstrasse PLUS“ und des Versuchs mit den verlängerten Öffnungszeiten der Gastgewerbebetriebe einzubeziehen. Erst auf der Basis dieser sorgfältigen Analyse ist ein stadträtlicher Entscheid über das weitere Vorgehen möglich.

 Tiefbau- und Entsorgungsdepartement der Stadt Zürich

 Polizeidepartement der Stadt Zürich

 

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