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Medienmitteilung vom 15. Juni 2000

Gute Gestaltung im öffentlichen Raum:
Notwasserbrunnen der Wasserversorgung Zürich ausgezeichnet

Im Rahmen einer Aktion zum 125-jährigen Jubiläum des Museums für Gestaltung und der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich (HGKZ) kennzeichnet ab dem 17. Juni 2000 ein orangefarbenes Label AUTHOR MADE BY HGKZ Produkte, Objekte und Örtlichkeiten, die von Absolventinnen und Absolventen oder Dozierenden der HGKZ gestaltet worden sind. Ausgezeichnet werden auch elf* von insgesamt achtzig Notwasserbrunnen der Wasserversorgung Zürich, die vom Innenarchitekten Alf Aebersold 1973 entworfen wurden.

NotwasserbrunnenWem sind sie nicht schon aufgefallen, die formschönen Trinkbrunnen aus Bronze, denen man in der ganzen Stadt begegnet? Sie gingen aus einem Wettbewerb hervor, den die Wasserversorgung Zürich 1973 ausschrieb, um zu Entwürfen für einen typisierten Trinkbrunnen zu gelangen. Das Preisgericht, in dem neben Vertretern von Stadt und Wasserversorgung auch der Architekt Ernst Gisel, der Produktgestalter Willi Guhl und der Bildhauer Otto Müller Einsitz hatten, wählte damals aus über 100 Modellen von 51 Teilnehmenden den Entwurf von Alf Aebersold zur Weiterbearbeitung aus. Das Resultat überzeugte nicht nur die Jury, sondern auch grosse Teile der Bevölkerung, wie sich später zeigte: So ergab eine Umfrage der Wasserversorgung unter den Besuchern der Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten, dass sie den Entwurf von Alfred Aebersold ebenfalls für den Besten hielten. Auch in Leserbriefen war die Gestaltung der neuen Notwasserbrunnen ein Thema und stiess auf fast einhellige Begeisterung. In einer Ausgabe des Züri-Leu von 1982 schrieb ein Leser aus Albisrieden "Wenn alles nur halb so schön wäre wie diese Brunnen...", und eine Leserin meinte: "Tipptopp sind diese goldigen Brunnen! Wenig Platzbedarf, glatte Form, lustige Farbe, herrlich immerlaufendes Wasser. Fragen Sie meinen Hund: An jedem dieser Brunnen schmeckt es ihm!"

Die Notwasserbrunnen gibt es heute in zwei Ausführungen, eine einfache und eine mit Hundetrog und Abstellfläche. Eine spezielle Innenkonstruktion erlaubt es, eine Zapfstelle anzuschliessen und so der Bevölkerung im Notfall den Wasserbezug mit Eimern zu ermöglichen. Die Brunnen sind etwa 250 kg schwer und bestehen aus drei Teilen, die einzeln gegossen und untereinander ausgewechselt werden können: Ein Becken mit Ausguss in Form einer schräggestellten ausgehöhlten Kugel, ein Seitenteil mit einer Abstellfläche und ein zweites Seitenteil mit Hundebecken.

Für die Notwasserversorgung wurden seit 1976 achtzig dieser besonderen Trinkbrunnen auf Stadtgebiet aufgestellt. Die Notwasserversorgung der Stadt Zürich beruht auf einem von der übrigen Wasserversorgung unabhängigen Notwassernetz, das mit Quellwasser aus dem Sihl- und Lorzetal und von Stadtquellen gespeist wird. Neben den Notwasserbrunnen sind weitere rund 300 Brunnen an das separate Quellwassernetz angeschlossen. Dieses funktioniert mit natürlichem Gefälle und ist dadurch auch unabhängig von der Stromversorgung.

* Die mit einer orangen Tafel gekennzeichneten Brunnen befinden sich an folgenden Standorten:

  • Promenadengasse 9, 8001 Zürich
  • Münsterhof, 8001 Zürich
  • Sonnegg-/Weinbergstrasse, 8006 Zürich
  • Lavater-/Schulhausstrasse, 8002 Zürich
  • Lindenhof, 8001 Zürich
  • Fierzgasse/Langstrasse, 8005 Zürich
  • Klausstrasse/Seefeldstrasse, 8008 Zürich
  • Usteribrücke/Gessnerallee, 8001 Zürich
  • Clariden-/Dreikönigstrasse, 8001 Zürich
  • Hirschengraben beim Neumarkt, 8001 Zürich
  • Bäcker-/Badenerstrasse, 8004 Zürich

Weitere Informationen bei:

André Lusti, Leiter Quellen und Brunnen, Wasserversorgung Zürich,
Tel. 435 24 15, E-Mail: andre.lusti@wvz.stzh.ch   oder

Heike Pohl, Leiterin Information, Tel. 435 22 11, E-Mail: heike.pohl@wvz.stzh.ch

 
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