Medienmitteilung vom 11. Juli 2001
Jugendliche treten vor den Stadtrat
Zürich, 11. Juli 2001: Höngger und Altstetter Jugendliche präsentierten am Dienstagabend Vorschläge für ihr Quartier. Im Beisein der Stadträtinnen Monika Stocker und Monika Weber übergaben sie den Stadtbehörden 8 Vorschläge für Höngg und 9 für Altstetten. Initiantin der Aktion ist «Mega!phon», ein städtisches Projekt, welches das Mitbestimmungsrecht der Jugendlichen in Zürich etablieren will.
«Mega!phon» und seine Partner, das Gemeinschaftszentrum Loogarten, das Schulhaus Imbisbühl/ Lachenzelg und der Jugend- und Quartiertreff Höngg haben die Jugendlichen bei der Formulierung ihrer Anliegen im Rahmen von Zukunftswerkstätten unterstützt. Es entstanden dabei konkrete Vorschläge für die jeweiligen Wohn-Quartiere. Die Initianten haben ausserdem sehr grossen Wert darauf gelegt, den Jugendlichen zu zeigen, dass es sich lohnt, sich zu engagieren. Damit sie auch in Zukunft mitbestimmen können können, organisiert «Mega!phon» mit Partnern vor Ort Quartier-Jugendforen. Dort können die Jugendlichen wichtige Anliegen aus der Zukunftswerkstatt weiterverfolgen und mit den Behörden im Kontakt bleiben.
Rund 300 Jugendliche haben ihre Quartiere Höngg und Altstetten in den vergangenen Tagen kritisch unter die Lupe genommen. Die im Hotel Spirgarten in Zürich-Altstetten präsentierten Ergebnisse ihrer Erkundungen sind vielfältig. Es wurde vor allem bemängelt, dass es im Quartier keine attraktiven Unterhaltungsangebote gibt und dass deshalb spontan wenig unternommen werden kann. Auch die teuren Fahrtkosten in die Innenstadt stossen bei den Jugendlichen nicht auf Begeisterung. Die Höngger wünschen sich unter anderem einen attraktiven Treffpunkt für jung und alt und ein Quartier-Kino.
Die Altstetter plädieren unter anderem für die Abschaffung von Französisch und Englisch für fremdsprachige Jugendliche ohne gute Deutschkenntnisse und für einen Skaterpark, als regulären Platz für all die vielen Skater, die im Quartier nirgendwo geduldet werden.
Die Stadträtinnen Monika Weber und Monika Stocker zeigten sich sehr beeindruckt vom grossen Einsatz und Ideenreichtum der Jugendlichen. Sie versprachen, sich mit den Ergebnissen auseinander zu setzen und verbindliche Antworten per Mitte September 2001 vorzulegen. Viele Jugendliche wollen ihre Anliegen weiterverfolgen. Insgesamt sind rund 60 Anmeldungen bei «Mega!phon» bereits für die geplanten Jugendforen eingegangen.
«Mega!phon, Kinder und Jugendliche bestimmen mit» ist ein gemeinsames Projekt des Sozialdepartements und des Schul- und Sportdepartements. Ziel ist, den Kindern und Jugendlichen ein Mitbestimmungsrecht in Quartierangelegenheiten zu geben. Später ist auch vorgesehen, die Kinder und Jugendlichen bei Entscheidungen der Stadt Zürich miteinzubeziehen. Dieses Vorhaben ist auch im Sinne der UNO-Kinderrechts-Konvention, die 1997 von der Schweiz ratifiziert wurde.
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