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Medienmitteilung vom 8. August 2002

Auf den Spuren der mittelalterlichen Synagoge von Zürich. Archäologische Untersuchungen im Haus Froschaugasse 4

Die laufenden Umbauten im Haus Froschaugasse 4 gaben der Zürcher Stadtarchäologie den Anlass zu einer Untersuchung mit einer besonderen Fragestellung. Im Gebäude, das bis ins 18. Jahrhundert „Zur Judenschule“ hiess, befand sich die mittelalterliche Synagoge von Zürich. Ein besonderes Augenmerk richteten die Archäologen daher auf allfällige Reste der Innen­ausstattung aus der Zeit vor 1423. Denn in diesem Jahr zwang die Obrigkeit die Zürcher Juden die Stadt verlassen, die Synagoge wurde aufgehoben.

Das Haus an der Froschaugasse, die im Mittelalter Judengasse hiess, geht in das 13. Jahrhundert zurück. Im Jahr 1363 wird es erstmals mit „Judenschuol“ bezeichnet, dieser Ausdruck bezeichnete damals die Synagoge. 1999 benannte die Stadt deshalb den kleinen Weg, der hinter dem Haus verläuft, Synagogengasse. Aufgrund von Dokumenten und Beobachtungen am Bau vermutete die Zürcher Historikerin Florence Guggenheim-Grünberg (1898-1988) den spätmittelalterlichen Synagogenraum im Erdgeschoss des hinteren Hausteils. Da das Haus gegenwärtig umgebaut wird, untersuchte dort die Stadtarchäologie diesen Sommer Mauerwerk und Boden. Es zeigte sich, dass der später als Werkstatt und Lager genutzte Raum mehrmals umgebaut worden war und dass dabei viel von der mittelalterlichen Bausubstanz verloren ging. So wurden die Ostfassade neu errichtet, der Boden tiefer gelegt und auch Türen und Fenster erhielten im 20. Jahrhundert ihre jetzige Gestalt.

Wie aber sah nun die „Judenschuol“ aus? Verdeckt von späteren Verputzschichten blieb ein kleiner Rest des spätmittelalterlichen Raumschmuckes erhalten. Es handelt sich um Wand­malereifragmente aus dem 14. Jahrhundert in Form von Blattranken in roter und schwarzer Farbe. Als Deckenfries und Fenstereinfassung vermitteln sie eine Ahnung von der einstigen Ausstattung des Saales. Das Besondere ist, dass die Malerei hier einen ebenerdigen Raum schmückt und nicht, was die Regel ist, das „vornehme“ Obergeschoss. Die Wandmalerei zeichnete den Saal im hinteren Hausteil der Froschaugasse 4 auf besondere Weise aus. Sie erhärten damit die Vermutung, dass sich hier der Synagogenraum der mittelalterlichen jüdischen Gemeinde befand. Die freigelegten Malereireste werden nach dem Umbau sichtbar belassen.

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