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Medienmitteilung vom 14. Dezember 2001

Ausstellung im Haus zum Rech
Neumarkt 4
8001 Zürich

14. Dezember 2001 bis 23. März 2002.
Montag bis Freitag 08.00 bis 18.00 h
Samstag von 10.00 bis 16.00 h.

Dübel, Dächer, Daubenbecher
Jahrgenaue Datierung von (prä)historischen Hölzern

Eine erstaunliche Datierungsmethode!
Heute können wir Hölzer aufgrund ihrer Jahrringmuster jahrgenau datieren. Damit eröffnen sich für Archäologie, für Denkmalpflege und Kunstgeschichte neue Möglichkeiten. Die Ausstellung berichtet von überraschenden, wichtigen und spannenden Ergebnissen aus der Arbeit des Stadtzürcher Dendrolabors und zeigt Hölzer und Bilder aus dessen Fundus. Unter anderem:

  • Pfahlspitzen eines Rundbau, gefunden auf einer Untiefe vor der Quaibrücke. Sie datieren auf das Jahr 122 n. Chr. und gehören vermutlich zu einem kleinen Tempelchen aus der Regierungszeit Kaiser Hadrians.
  • Ein prähistorisches Pfahlbaudorf im Greifensee. Es wurde im Winterhalbjahr 1048 v. Chr. errichtet und wuchs bereits drei Jahre später über seinen Dorfzaun hinaus.
  • Aus der Thur geborgene Reste von mächtigen Pfeilern. Sie erzählen mehrere hundert Jahre Brückengeschichte zwischen Kleinandelfingen und Andelfingen.
  • Ein auf Bretter gemaltes Ölbild eines holländischen Meisters. Die Bretter entpuppten sich als zu jung, Das Bild ist kaum sein Werk.
  • Eine Dresdner Prunkkommode, deren Echtheit bestätigt werden konnte.

Holz und seine Bedeutung
Holz war lange Zeit einer der wichtigsten Rohstoffe: Brennholz, Werkholz und Bauholz. Das Informationspotential von prähistorischen, römischen und mittelalterlichen Bauteilen ist gross. Neben technischen Beobachtungen sind es unter anderem die im Holz gespeicherten Jahrringmuster, die von Bedeutung sind.

Das Wachstum der Bäume in unseren Breitengraden hängt mit den jährlichen Klimaschwankungen zu­sammen, es ent­stehen charakteristische Ab­folgen von breiten und schmalen Ringen. Diese Ringmuster - der unverwechselbare Finger­abdruck der Zeit, in der sie entstanden - sind durchgehend bekannt, von heute zu­rück bis nahe ans Ende der letzten Eiszeit. Bauteile und Fundobjekte können teilweise aufs Jahr, gar die Jahreszeit genau datiert werden, wenn die darin gespeicherten Jahrringsequenzen genü­gend lang und damit einmalig sind.

Holzanalyse im Labor für Dendrochronologie der Stadt Zürich
Das Labor für Dendrochronologie im Amt für Städtebau der Stadt Zürich analysiert historisches und prähisto­ri­sches Holz. Es hat bereits Zehntausende von Holzscheiben und Bohrkernen aus Kirchen, Bauernhäu­sern und Pfahl­bauten vermessen, darunter auch digitale Aufnahmen von bemalten Brettern, von Möbeln und Holzkohlebro­cken. Die Dendrochronologie (Jahrringdatierung) ist zum unverzichtbaren Arbeitsin­strument der Archäolo­gie und Denkmalpflege geworden. Erst ihre detaillierten Informationen über das Neben- und Nacheinander von Funden und Baustrukturen lassen diese im richtigen Licht erscheinen und ihre Bedeu­tung erkennen.

Ein Grossteil der Probenmengen stammt heute aus den Zürcher und Zuger Seeufersiedlungen („Pfahlbauten“) sowie aus Gebäuden der Zürcher Altstadt, den ländlichen Aussenquartieren der Stadt und aus anderen Gegenden. Heute bearbeitet das Dendrolabor eine Vielfalt von Holzproben für etliche Kantone der Zentral- und Ostschweiz. Auftraggeber sind die Kantonsarchäologien und -denkmalpflegen, aber auch Gemeinden, Museen und Privatpersonen.

Die Inhalte der Ausstellung
Der Einstieg in die Ausstellung widmet sich den dendrochronologischen Grundlagen: Wie entstehen Jahrringe und Jahrringmuster, wie misst man diese und wie hängt das Dendrolabor die vielen Messungen zu einem Jahrtausende umfassenden Jahrringkalender zusammen? Im Anschluss sind sämtliche in der Stadt Zürich entnommenen 15'000 Proben kartiert, daraus zeigt das Labor an vier prominenten und unbekannten Gebäuden die tägliche Arbeit. Mit 12 völlig unterschiedlichen Projektbeispielen wird schliesslich die ganze Bandbreite der dendrochronologischen Möglichkeiten präsentiert. Einige originale Proben, z.B. mittelalterliche Daubenbecher, ein Brückenpfeiler und eine intakte Bohlenwand, erlauben einen völlig neuen Blick auf unscheinbare Gegenstände und Bauteile.


Im Rahmen der Ausstellung "Dübel, Dächer, Daubenbecher" findet am

Samstag, 12. Januar 2002, 10.00-16.00h

ein Tag der offenen Tür im Labor für Dendrochronologie 
an der Seefeldstrasse 317, 8008 in Zürich statt.


Anreise ÖV:
Tram 2, 4 oder S6, S16 bis Bahnhof Tiefenbrunnen, ab dort Fussmarsch ca. 400 Meter, der Weg ist beschildert.

Bus 910, 912, 916 bis Bahnübergang/Zollikon, von der Überführung die Treppe hinunter, Fussmarsch ca. 100 Meter.

Für Autofahrer:
Blaue Zone entlang der Seefeldstrasse.


 Hochbaudepartement

 Dendrolabor

 

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