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Medienkonferenz vom 6. Juli 2001
Stop AIDS-Event am Züri-Fäscht
In der Schweiz leben rund 20'000 Menschen mit dem HI-Virus, 13'000 sind Männer, 7'000 Frauen, gegen zweitausend der Infizierten sind aidskrank. Aids ist nicht heilbar. Zwar sind die heute zur Verfügung stehenden Therapien viel wirksamer als noch vor ein paar Jahren. Für die Betroffenen stellen die neuen Kombinationstherapien aber immer eine grosse physische und psychische Belastung dar. Mehr als die Hälfte der Neuansteckungen sind auf ungeschützten Sex zwischen Mann und Frau zurückzuführen. Gemäss Studien sind es vor allem Männer über 45 Jahren, die sich am riskantesten verhalten.
Seit 1992 ist in der Schweiz, wie in den meisten europäischen Ländern, die Zahl der Ansteckungen mit dem HI-Virus zurückgegangen. Während 1991 noch 2'100 neue Infektionen mit dem HI-Virus gemeldet wurden, waren es im Jahr 2000 noch 584 Meldungen. Am stärksten zurückgegangen sind die Ansteckungen durch intravenösen Drogenkonsum und durch Sexualkontakte unter Männern. Dies ist ein guter Leistungsausweis für die schweizerische Präventionsarbeit, die bei diesen beiden Gruppen ein Schwergewicht gesetzt hat. Heute wird immer deutlicher, dass auch die ältere sexuell aktive Bevölkerung, insbesondere die Männer vermehrt mit der HIV-Prävention angesprochen werden muss.
Männer ab 30 praktizieren riskantes Sexualverhalten
Die Verbreitung des HI-Virus geschieht heute vor allem über den heterosexuellen Ansteckungsweg. 57 Prozent der Neuansteckungen sind auf ungeschützten Sex zwischen Mann und Frau zurückzuführen. Der Anteil der Neuinfektionen über Sexualkontakte unter Männern beträgt demgegenüber 26 Prozent, der Anteil über den intravenösen Drogenkonsum 17 Prozent. Bei der Verbreitung des HI-Virus spielt das Verhalten heterosexueller Männer je länger desto mehr eine zentrale Rolle. Trotz breiter Information über das Ansteckungsrisiko bei ungeschütztem Sexualverkehr, gibt es nach wie vor viele Männer, die nicht bereit sind, sich und ihre Partnerin durch den konsequenten Gebrauch von Kondomen zu schützen. Gemäss Studien zum Risikoverhalten sind es nicht primär die jungen und ganz jungen Männer, die ungeschützten Sex praktizieren, sondern vor allem Männer zwischen 30 und 60 Jahren. Detailanalysen zeigen zudem, dass sich die über 45-jährigen Männer am riskantesten verhalten, die negativste Einstellung zu Kondomen haben und über das Ansteckungsrisiko schlechter informiert sind als ihre jüngeren Geschlechtsgenossen. Vor allem die Zunahme an Ansteckungen bei heterosexuellen Männern von 20 % innerhalb eines Jahres hat aufgeschreckt., weshalb Stadtrat Robert Neukomm die Städtischen Gesundheitsdienste und den Stadtärztlichen Dienst beauftragt hat, zusammen mit der Zürcher Aids-Hilfe etwas gegen diese besorgniserregende Trendumkehr zu unternehmen.
Kondom-Zeppeline am Züri-Fäscht
Vor diesem Hintergrund führen das Gesundheits- und Umweltdepartement zusammen mit der Zürcher Aids-Hilfe die Stop AIDS-Kampagne am Züri-Fäscht durch. Der Präventions-Event richtet sich an die breite Bevölkerung, denn das Züri-Fäscht ist eine ausgezeichnete Gelegenheit in relativ kurzer Zeit mehr als eine Million Festbesucherinnen und -besucher zu erreichen und für das Risiko einer HIV-Ansteckung bei ungeschützten Sex zu sensibilisieren. Zwei pinkfarbige Kondom-Zeppeline mit dem bekannten Stop AIDS-Logo werden an den drei Festtagen über dem Bürkliplatz und dem Utoquai zu bestaunen sein. Am Bürkliplatz steht ein Informationsstand der Zürcher Aids-Hilfe. Expertinnen und Experten geben dort Auskunft, beantworten Fragen und gegen Informationsmaterial ab. Weiter werden am Züri-Fäscht 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Städtischen Gesundheitsdienste und des SIP-Teams sowie Stadtrat Robert Neukomm und Stadtarzt Dr. Albert Wettstein unterwegs sein und den Festbesucherinnen und Festbesuchern ein kleines Geschenk abgeben. Es ist dies eine Karte mit einem Kaugummi und einem Kondom, untertitelt mit der Aufforderung: "Den richtigen Gummi zur richtigen Zeit". Mit Schichten von 17.00 Uhr bis spät in die Nacht um 03.00 Uhr wird so hoffentlich das angepeilte Zielpublikum erreicht und ein verantwortungsbewussten Handeln - vor allem der Männer - gefördert.
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