Medienmitteilung vom 10. Oktober 2001
Frankental: Angebote für Suchtbehandlung
Das Frankental erweitert seine medizinischen Dienstleistungen durch Komplementärmedizin. Die Entzugsbehandlungen werden neu zusätzlich durch Ohrakupunktur unterstützt.
Das Frankental verfügt seit Mitte der 80er Jahren über ein flexibles und umfassendes Angebot für suchtmittelabhängige Menschen, die sich stabilisieren wollen und für den längerfristigen Ausstieg aus dem Drogenkonsum bereit sind. Neben dem Mittelzeitprogramm für stationäre Therapien (sechs bis neun Monate), dem Nachbetreuungsprogramm in der betreuten Wohngruppe und einem starken Bein für die berufliche (Re)Integration, bietet das Frankental mit seinem Bereich Entzug & Moratorium rund 200 Patientinnen und Patienten pro Jahr Entzugsbehandlungen an.
Das Entzugsangebot des Frankentals hat sich dank neuen Erkenntnissen der somatischen Medizin und der Psychiatrie in den vergangenen Jahren stark gewandelt. Im Gleichschritt mit der allgemeinen Entwicklung hat das Frankental seine medizinischen Dienstleistungen ausgebaut und unterstützt seine Entzugspatientinnen und patienten in ihrer Behandlung heutzutage durch gezielte Medikation und Substitution sowie durch Entspannungstrainings und ein optimiertes Sportangebot.
Neu finden zunehmend auch komplementär-medizinische Inhalte Eingang in das Behandlungsangebot des Frankentals. Seit Juli dieses Jahres wird die Entzugsbehandlung zusätzlich durch Ohrakupunktur nach dem System der National Acupuncture Detoxification Association NADA unterstützt.
Bei der Ohrakupunktur handelt es sich um eine leicht zu erlernende Akupunkturmethode, die sich speziell in der Behandlung von heroin- und kokainabhängigen Klientinnen und Klienten bewährt hat. Die Ohrakupunktur wurde bei der Behandlung von suchtmittelabhängigen Patientinnen und Patienten erstmals 1972 im Lincoln Hospital in New York eingesetzt. Inzwischen zeigen Untersuchungen an anderen Behandlungsinstitutionen rund um den Globus, dass Ohrakupunktur nach der Methode der NADA den Behandlungserfolg positiv beeinflusst. Mit Ohrakupunktur behandelte Heroin- und Kokainabhängige erleben die Entzugssymptome, den physischen und vor allem auch den psychischen Stress als deutlich weniger belastend und brechen die Behandlungen seltener ab.
Wer sich im Frankental ergänzend mit Ohrakupunktur behandeln lässt, erhält in der akuten Phase des Entzugs zwei Mal täglich eine sogenannte Nadelung an fünf Einstichstellen. Die Kadenz der Behandlungen reduziert sich mit dem Abklingen der Entzugssymptome. Die Akupunktur kann aber bis zum Schluss der Behandlung weitergeführt werden.
Rund 50 Prozent der austretenden Patientinnen und Patienten im Frankental schliessen ihre Behandlung im Bereich Entzug & Moratorium regulär ab. Mit der Ohrakupunktur will das Frankental dieses Resultat optimieren.
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