Pressemitteilung des Tiefbauamtes 16. April 1999Neuer Kanal im UtoquaiDer einsturzgefährdete, fast 100 Jahre alte Meteorwasserkanal im Utoquai zwischen der Seegarten- und der Färberstrasse wird erneuert. Gleichzeitig ist auch die Wasserleitung zwischen der Seegarten- und der Kreuzstrasse zu ersetzen. Die rund zweimonatigen Arbeiten beginnen am 26. April. Im rund 140 Meter langen, stadteinwärts liegenden Baubereich wird die Durchfahrt örtlich eingeschränkt sein. Um die Behinderungen in dieser wichtigen Zufahrtsachse möglichst in Grenzen zu halten, beginnen die Arbeiten mit den Frühlingsferien. Zudem werden sie in drei Etappen ausgeführt, die letzte sogar in Nachtarbeit. Mit rund 100 Jahren haben Kanal und Wasserleitung ihr Ende erreicht. Insbesondere der Kanal droht an einigen Stellen einzustürzen, was Überschwemmungen zur Folge haben könnte. Die Etappierung der Bauarbeiten ermöglicht es, dem Individualverkehr im Utoquai zwischen der Seegarten- und der Kreuzstrasse immer eine Fahrspur zur Verfügung zu stellen. Trotz ausgeklügeltem Bauablauf, ist namentlich im Morgenverkehr stadteinwärts zeitweise mit Behinderungen zu rechnen. Der neue Kanal im Utoquai wird in einer Tiefe von rund 2.30 Metern verlegt, in einen Untergrund der nicht ganz unproblematisch ist. Denn dieses Gebiet ist nicht organisch gewachsen, sondern von Menschenhand angelegt. Vor 150 Jahren war die Uferlinie rings um das untere Seebecken wesentlich anders als heute. Mit Aufschüttungen, hauptsächlich Seekreide, Bauschutt und Kies, wurde dem See eine Fläche von über 216 000 Quadratmetern abgetrotzt. Das Projekt von 1878 wurde in einem hart umkämpften Volksentscheid mit grosser Mehrheit genehmigt. Opposition erwuchs insbesondere dadurch, dass die Stadt 72 Prozent der Kosten übernehmen musste, was dem achtfachen Betrag der damaligen jährlichen Steuereinnahmen entsprach. Neun Jahre später, am 2. und 3. Juli 1887, konnten die neuen Quaianlagen eingeweiht werden. Die jetzt zu ersetzende Kanalisation wurde um die Jahrhundertwende gebaut. Hinweis an die Redaktionen: Für weitere Auskünfte zu den Bauarbeiten steht Ihnen Markus Gerber, Oberbauleiter Tiefbauamt, Telefon 216 23 14, zur Verfügung. Die geschichtlichen Daten wurden dem Buch «Von der Stadt am Fluss zur Stadt am See, 100 Jahre Zürcher Quaianlagen», erschienen 1987, entnommen. |
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