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Pressemitteilung vom 8. Februar 2000
Erster Erfolg für freie Fahrt im Rollstuhl
Die private Stiftung move realisiert Trottoirabsenkungen im Kreis 1
Kein Jahr nach ihrer Gründung beweist die private Stiftung move, dass für die Anliegen rnobilitätsbehinderter Menschen nicht nur Interesse, sondern auch spontane Hilfsbereitschaft besteht: finanziert durch private Förderungsmittel, begann am 31. Januar das Bauvorhaben, das rund 100 Strassenübergänge irn Züricher Kreis 1 für Rollstuhlfahrer erschliesst.
Zwar ist behindertengerechtes Bauen in der neuen Bundesverfassung und im Planungs- und Baugesetzt des Kantons Zürich verankert. Da sich diese Regelung aber lediglich auf Neubauten und Renovationen auswirkt, muss an der bestehenden öffentlichen Infrastruk-tur noch viel geändert werden. Die Initiative ergriffen hat nun die von Linda Mühlemann gegründete Stiftung move. In Zusammenarbeit mit verwandten Organisationen und Fachkräften, dem Tiefbauamt der Stadt Zürich sowie dem Gemeinwesen beteiligt sich move an der Planung und Umsetzung von rollstuhlgerechten Baumassnahmen.
Dass es von der Planung bis zur Umsetzung nicht lange dauert, gehört zum Credo der Stiftung. Ist ein Vorhaben erst einmal sorgfältig ausgearbeitet, wird unverzüglich gehandelt. Dieses Engagement trägt nun Früchte: als Pilotprojekt wird per 31. Januar 2000 ein Grossteil der Zürcher Innenstadt für mobilitätsbehinderte Menschen erschlossen. Rund 100 zu hohe Randsteine bei Zebrastreifen werden dafür abgesenkt. Den erforderlichen Sanierungsplan hat move gemeinsam mit den Stadtbehörden erstellt und mit der Vago AG eine Baufirma gefunden, welche die rollstuhlgerechte Sanierung nicht nur zu Spezialkonditionen übernimmt, sondern auch spätestens bis zum Sechseläuten fertigstellt. Die Kosten von ca. 4'000 Franken pro Übergang tragen Firmen und Privatpersonen, die sich innert kürzester Frist zu einem Beitrag entschliessen konnten.
Eben diese unbürokratische Unterstützung seitens ihrer Sponsoren ermöglicht es der Stiftung zudem, eine Sensibilisierungskampagne zu lancieren, welche die Öffentlichkeit auf ihr Anliegen aufmerksam macht. So können einerseits allfällige Hindernisse abgebaut werden, die in einigen Köpfen nach wie vor bestehen. Vor allem soll die Bekanntmachung der Stiftung aber helfen, sich weitere Unterstützung zu sichern. Denn bis «freie Fahrt im Rollstuhl» in der gesamten Schweiz selbstverständlich ist, hat move noch ein ganzes Stück Weg vor sich.
Tiefbau-und Entsorgungsdepartement |
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