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Medienmitteilung vom 23. Juni 2006
Rückblick auf eine 100-jährige Erfolgsgeschichte. «Albula, Julia und Zürich» – Jubiläumsbuch «100 Jahre ewz in Mittelbünden».
Der Historiker Paul Bösch hat die 100-jährige Geschichte der ewz-Kraftwerke und des Verteilnetzes in Mittelbünden aufgearbeitet und in einem Buch «Albula, Julia und Zürich» festgehalten. In zwölf Porträts von Jon Andrea Florin erzählen unter-schiedlichste Menschen, wie sie den Bau der Kraftwerke und die Elektrisierung des Alltags erlebt haben und was ihnen ewz und die Arbeit bei ewz bedeutet.
Beginnend mit der ersten Idee des Zürcher Stadtrats, ein Kraftwerk im fernen Bündnerland zu bauen, erzählt der Autor Paul Bösch die äusserst interessante hundertjährige Geschichte der ewz-Kraftwerke in Mittelbünden. In zehn Kapiteln dokumentiert er die Entstehung der sechs Kraftwerke, vier Staubecken, sechs Wasserfassungen und der mehr als 40 Kilometer Stollen zwischen Marmorera und Rothenbrunnen. Dabei vermittelt er nicht nur Fakten und Zahlen, er beschreibt auch die technischen Schwierigkeiten, die zu bewältigen waren, und die Ängste und Hoffnungen der Bevölkerung, welche die verschiedenen Projekte weckten. So mussten 1906 die Stadtzürcher Stimmbürger von einem 11-Millionen-Kredit für den Bau des ersten Kraftwerks an der Albula erst überzeugt werden, und die Einwohner von Marmorera mussten sich Ende der Vierzigerjahre mit einer Umsiedelung abfinden, da das Dorf einem 60 Mio. m3 grossen Speichersee weichen sollte. Eine 100-jährige Partnerschaft, Die ausführlichen Recherchen des Autors Paul Bösch zeigen aber auch auf, dass die Stadt Zürich im Laufe von hundert Jahren an der Albula und der Julia ein effizientes Gefüge von Kraftwerken und Speicherseen angelegt hat, das die Volkswirtschaft und den Föderalismus stärkte. «Die Kraftwerkgruppe Mittelbünden ist ein Beitrag zur Freundschaft zwischen Zürich und Graubünden, ein Musterbeispiel für die erspriess-liche Zusammenarbeit von Stadt und Land, für gegenseitiges Geben und Nehmen. Darüber sind sich die Stadt Zürich und der Kanton Graubünden einig», freut sich Stadtrat Andres Türler, Vorsteher des Departements der Industriellen Betriebe, über die 100-jährige Partnerschaft.
Von Menschen, Maschinen und Dämmen. Die Staumauern, Kraftwerke und Leitungen haben nicht nur die Landschaft, sondern auch das Leben der Menschen in dieser Region entscheidend verändert und geprägt. Jon Andrea Florin hat zwölf Männer und Frauen von 14 bis 106 Jahren porträtiert, die zur ewz-Kraftwerkgruppe Mittelbünden irgendwie in Beziehung stehen. Daraus sind einfühlsame Geschichten entstanden mit Erinnerungen an den Bau der Kraftwerke und an die Elektrisierung, über die tägliche Arbeit in Staumauern und Kraftwerken oder über das Leben in abgelegenen Bergdörfern.
Die Zukunft der Kraftwerke Mittelbünden. «Spektakuläre Vorhaben sind bei den Kraftwerken Mittelbünden kurz- und mittelfristig nicht zu erwarten» schaut Conrad Ammann, Direktor ewz, in die Zukunft. Einige Optimierungen sind trotzdem geplant. Im Jubiläumsjahr wird die Übertragungsleitung zwischen Tiefencastel und Cunter erneuert. Die neu gewählte Leitungsführung wird die sensible Landschaft bei Salouf und Mon entlasten. Als weiteres Projekt soll mit der Realisierung des Kleinkraftwerks Nandro das bisher ungenutzte Gefälle der Wasserzuleitung aus dem Val Nandro bei Savognin ausgeschöpft werden. Im Rahmen von allgemeinen Unterhaltsarbeiten werden die bisherigen Anlagen erneuert. Dabei geht es um den Ersatz von Überwachungs-, Steuer- und Regelsystemen, aber auch um neue Transformatoren und Schaltanlagen sowie die Pflege der Bausubstanz bestehender Anlagen. Für den Stausee Solis ist in den nächsten Jahren eine Lösung für die Entnahme oder Weiterleitung des Geschiebes zu finden, um eine weitere Verlandung des Stauraumes zu stoppen.
Wasserkraft hat Zukunft. Alle Kraftwerke der Gruppe Mittelbünden sind naturemade basic-zertifiziert. Die Kundinnen und Kunden haben so Gewähr, dass sie Strom aus erneuerbarer Wasserkraft erhalten. In den nächsten Jahren ist geplant, je nach Kundenbedarf ausgewählte Kraftwerke nach dem hohen Standard naturemade star zu zertifizieren. Im Vordergrund stehen dabei kleinere Anlagen wie das Heidbachwerk Solis, die Anlage Tiefencastel West oder das geplante Kraftwerk Nandro. naturemade star-zertifizierte Anlagen erfüllen mindestens die Bedingungen für Neuanlagen nach dem Gewässerschutzgesetz. Zudem sind durch den Betreiber laufend Verbesserungen zu Gunsten der Umwelt zu tätigen. Die so produzierte Elektrizität gilt als Ökostrom. Die Geschäftsleitung und die Mitarbeitenden von ewz sind überzeugt: Wasserkraft hat Zukunft!
Die Geschichte der ewz-Kraftwerke in Mittelbünden. Das rund 150 Seiten umfassende Werk wurde von Anna-Rita Stoffel gestaltet und ist mit aktuellen Bildern des Bündner Fotografen Mathias Kunfermann und historischen Aufnahmen aus ewz-Archiven illustriert. Es kann gegen eine Schutzgebühr von CHF 10. – unter folgender Adresse bestellt werden: ewz, Kraftwerke Mittelbünden, Albulastrasse 167, 7411 Sils i. D., Telefon 058 319 68 68.
Autor. Der Zürcher Journalist und Historiker Paul Bösch ist Redaktor beim «Aufbruch», einer ökumenischen Zeitung für Religion und Gesellschaft, und Mediator. Der 60-Jährige war unter anderem 21 Jahre Redaktor des «Tages-Anzeigers» und in der Redaktion für Region und Stadt Zürich tätig. Zuvor hatte er eine mehrjährige Probezeit im Kapuziner-orden absolviert und Germanistik und Geschichte studiert. Paul Bösch ist Autor verschiedener Bücher. «Meier 19, eine unbewältigte Polizei- und Justizaffäre» legt die Hintergründe einer der grössten Polizei- und Justizaffären Zürichs offen. In «Franz von Assisi - neuer Christus. Die Geschichte einer Verklärung» trägt Böschs Analyse mittelalterlicher Legenden zu einer unverstellten Sicht auf den historischen Franz von Assisi bei.
Porträts. Der Soziologe und Betriebswirt Jon Andrea Florin hat bei einer renommierten Zürcher Werbeagentur als Junior-Texter das Handwerk gelernt, als Product Manager in einem Fair-Trade-Handelsunternehmen gearbeitet und die erste Suppenbar der Schweiz gegründet. Heute ist er Texter und Konzepter in Biel und Chur, seiner Heimatstadt.
Fotografie. Mathias Kunfermann beobachtet und fotografiert das Handwerk. Durch die Kombination von traditioneller Lehre und seinem fotografischen Schaffen bringt Mathias Kunfermann das Verständnis für die Technik mit. Mit klaren Zielen setzt er sein Wissen in der Fotografie um, lichtet Details, Handbewegungen ab, zeigt den Alltag auf Baustellen und in Industriebetrieben, zeigt den Stolz der Mitarbeiter auf das Geleistete.
Idee, Konzept und Gestaltung. Anna-Rita Stoffel arbeitet seit über einem Jahrzehnt als selbständige Grafikerin und ist Inhaberin der Firma Pure Communications, Agentur für Grafik, Werbung und Medien mit Sitz in Chur und Zürich. 2004 hat sie das Nachdiplomstudium DesignCulture an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich mit dem Titel Executive Master of DesignCulture abgeschlossen. Als Künstlerin setzt sie sich seit vielen Jahren mit Aktmalerei auseinander. Ihre Arbeiten hat sie an verschiedenen Ausstellungen gezeigt.
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