Ökologische Wärme aus dem St. Moritzersee für das Badrutt's Palace Hotel und das Schulhaus Grevas.
Der CO2-Ausstoss und damit verbunden die Klimaerwärmung und ihre möglichen Auswirkungen stehen weltweit im Zentrum der öffentlichen Diskussion. Im Engadin wurde ein in seiner Art einmaliges Projekt umgesetzt, welches den CO2-Ausstoss markant reduziert und national sowie international grosse Aufmerksamkeit erfährt. Das vier Grad kalte Wasser des St. Moritzersees dient als ökologische Wärmequelle für die neue Wärmepumpenanlage, die das Badrutt's Palace Hotel und das Schulhaus Grevas in St. Moritz mit Wärme versorgen.
Einmalig ist die geografische Höhe und die Nutzung eines 4 Grad kalten alpinen Sees als Wärmequelle für die Wärmepumpenanlage. Die effiziente Anlage spart 475'000 Liter Heizöl jährlich und reduziert den CO2-Ausstoss entsprechend um 1'200 Tonnen. Sie passt hervorragend zur ökologisch ausgerichteten Energiepolitik der «Energiestadt» St. Moritz und unterstützt die Bemühungen der Tourismusregion Engadin zum nachhaltigen Schutz der Umwelt.
Wie funktioniert die Heizanlage?
Ein Wasser-Ansaugstutzen saugt bis zu 4'000 Liter Wasser pro Minute aus zehn Metern Tiefe und leitet dieses in die unter dem Boden gelegene Zentrale. Dort wird ihm die Energie von 3 Grad entzogen. Anschliessend fliesst es, abgekühlt auf 1 Grad, in den See zurück. Damit schliesst sich der Wasserkreislauf. Mehrere unabhängige biologische und hydrologische Gutachten attestieren die Unbedenklichkeit für Flora und Fauna. Wärmepumpen heizen das Wasser des zweiten Kreislaufes auf 70 Grad. Dieser versorgt via Fernleitungen das Badrutt's Palace Hotel, das Schulhaus Grevas und weitere Wohnbauten.
Die Wärmepumpenanlage mit Seewasser deckt mit rund 4'700 MWh pro Jahr den grössten Teil des gesamten Energiebedarfs ab. Für die Spitzenzeiten stehen im Hotel drei moderne Ölkessel bereit. Zusätzlich wird die Abwärme aus den Rauchgasen zurückgewonnen und ebenfalls zum Heizen genutzt. Im Schulhaus Grevas bleibt ein bestehender Ölkessel erhalten.
Die konstruktive Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Partnern ermöglichte eine rasche und unkomplizierte Realisierung: vom Spatenstich bis zur Inbetriebnahme dauerte es rund 9 Monate.
Projekt-Auszeichnung.
Das innovative Projekt von ewz wurde mit dem Anerkennungspreis des «Swiss Mountain Water Awardۚ» ausgezeichnet. Mit dem Preisgeld von CHF 10'000 unterstützt ewz eine Studie für die generelle Wärme- und Kältenutzung in alpinen Gewässern.
Energie-Contracting.
Die Energieversorgungsanlage wurde im Energie-Contracting realisiert. ewz als Contractor plant, baut, finanziert und unterhält die Anlage und trägt das Betriebs- und Investitionsrisiko. Der Kunde bezahlt die im Voraus definierten und indexierten Kosten. Im Vordergrund steht die Steigerung der Energieeffizienz und die Förderung der erneuerbaren Energien sowie eine hohe Kundenzufriedenheit.
ewz in Graubünden.
ewz produziert rund die Hälfte der aus Wasserkraft gewonnenen Energie in den eigenen Mittelbündner Kraftwerken. Betrieb, Unterhalt und 24-Stunden-Bereitschaftsdienst für die Heizanlage wird durch lokale ewz-Spezialistinnen und -Spezialisten sichergestellt.